Die Aufgabe des Hundes

Die Aufgabe des Flächenhundes ist, ein fremdes Gebiet oder eine unbekannte Fläche unterschiedlicher Beschaffenheit und Größe nach Personen abzusuchen und das Auffinden von Personen seinem/seiner Hundeführer/in zuverlässig anzuzeigen. Bei der Suche läuft der Hund frei und wird nicht an einer Leine geführt. Eine Kenndecke kennzeichnet ihn bei seiner Arbeit als Rettungshund.

Ziel der Ausbildung ist es, den Hund auf die zuverlässige Suche nach Personen und das Anzeigen zu trainieren. Der Einstieg in die Sucharbeit erfolgt über Anzeigeübungen und kurze, hochmotivierte Suchen. Der Spaß an der neuen Aufgabe steht für den Hund absolut im Vordergrund. Anfänglich wird der Hund an die Suche herangeführt, indem er die „vermisste Person“ noch sieht und bei Hinrennen und Anzeigen belohnt wird. Die Belohnung kann in Leckerlis, Spielen oder Herumtoben bestehen.

Behutsam und in kleinen, sinnvollen Entwicklungsschritten werden in den folgenden Monaten die Anforderungen an den Hund in Sachen Suchentfernung, Suchdauer und Lage der vermissten Person gesteigert.

Die Anzeige, dass eine Person gefunden wurde, kann auf dreierlei Art geschehen. Man kann Hunde entweder als Verbeller oder als Bringsler oder als Rückverweiser den Erfolg einer Suchaktion melden lassen.

Der Verbeller bellt bei der vermissten Person solange, bis sein/e Hundeführer/in bei dieser Person angekommen ist. Der Hund führt den Menschen über die akustischen Signale zur vermissten Person.

Der Bringsler nimmt ein Bringsel, welches ihm lose um den Hals hängt, in die Schnauze wenn er die vermisste Person gefunden hat und signalisiert somit dem/der Hundeführer/in, dass er fündig geworden ist. Der Hund führt den Menschen durch pendeln zur vermissten Person.

Der Freiverweiser zeigt das Auffinden der Person z.B. durch Anspringen des Hundeführers an. Er pendelt solange zwischen der vermissten Person und dem/der Hundeführer/in, bis letztere/r bei der vermissten Person angekommen ist.

Aufgabe des Menschen

Der/die Hundeführer/in muss in der Lage sein, seinen/ihren Hund richtig zu führen und zu interpretieren. Sie/er muss bei Auffinden einer vermissten Person deren Zustand/Verhalten bewerten, gegebenenfalls die Erstversorgung durchführen und der Person solange zur Seite stehen, bis ein Rettungsdienst vor Ort ist.

Der/die Hundeführer/in muss in der Lage sein, taktische Überlegungen hinsichtlich der Suchstrategien anzustellen, seinen/ihren Hund entsprechend der gewählten Suchstrategie zu führen und dessen Verhalten richtig zu interpretieren. Für die richtige Einsatztaktik ist es notwendig, die Windverhältnisse zu erkunden, das zugeteilte Suchgebiet richtig einzuschätzen, Karten und Kompass nutzen zu können.

Der/die Hundeführer/in ist für die Sicherheit des eingesetzten Teams und seines/ihres Hundes verantwortlich. Vor dem Start einer Suche beurteilt er unter Beachtung der Grundsätze der Eigensicherung mögliche Gefährdungen für sein Team und richtet sein Vorgehen danach aus.Er/sie muss bei Auffinden einer vermissten Person deren Zustand/Verhalten unter Beachtung der Grundsätze der Eigensicherung beurteilen, gegebenenfalls die Erstversorgung durchführen und sie betreuen bis der Rettungsdienst vor Ort ist. Damit dies möglichst schnell geschieht, muss er/sie sowohl seinen aktuellen Standort sicher bestimmen als auch das Funkgerät bedienen können. 

Um dem Hund im Ernstfall „Erste Hilfe“ leisten zu können, nehmen die Hundeführer/innen hierzu regelmäßig an Lehrgängen teil.

Rettungshundeführer/innen gehen niemals allein in den Einsatz. Sie sind immer in Begleitung von mindestens einem Helfer/in, die sie bei Bedarf absichern und bei verschiedenen Aufgaben wie Orientierung, Funk, Hilfeleistung und Versorgung des Hundes unterstützen.  Auch das Training funktioniert nur im Team. Daher ist es unerlässlich, dass unsere Mitglieder teamfähig sind und Spaß daran haben, mit anderen zu arbeiten.

Prüfung der Einsatzfähigkeit

Unsere Rettungshundeteams legen Einsatzfähigkeitsprüfungen ab. Dabei ist innerhalb einer halben Stunde eine Fläche von 50.000m² zuverlässig abzusuchen. Darüber hinaus werden Einsatztaktik, Erste Hilfe an Mensch und Hund, Karte und Kompass sowie das Funkverhalten geprüft. Um zur Flächensuche zugelassen zu werden, ist ein erfolgreiches Absolvieren des Prüfungsteils Unterordnung notwendig, der ähnlich einer Begleithundeprüfung aufgebaut ist.

Die Prüfung erfolgt grundsätzlich in einem unbekannten Gebiet, das außerhalb unseres Trainingsbereichs liegt. Als vermisste Person fungieren fremde Personen.